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... und da steht er ...

Beitragvon Wichtel » 1. Mai 2015, 17:14

... der Maibaum!

Ein Maibaum ist ein geschmückter Baum oder Baumstamm, der in der Regel am 1. Mai – im Emsland, in Franken, Baden, Schwaben, Ostfriesland und in Tschechien bereits am Vorabend des 1. Mai – aufgerichtet wird. In den meisten Regionen, besonders in Baden-Württemberg, Bayern und Österreich, ist das feierliche Aufstellen eines Baumstammes auf dem Dorfplatz üblich. Der spezielle Brauch mit dem damit verbundenen Dorf- oder Stadtfest, das in der Regel am 30. April, am 1. Mai oder an Pfingsten stattfindet, ist in vielen Teilen Mittel- und Nordeuropas verbreitet, in Skandinavien jedoch eher zu Mittsommer (bzw. am Johannistag). In der Schweiz ist der Brauch des Maibaumaufstellens in den ländlichen Gemeinden anzutreffen.

Direkt vor dem Aufstellen wird der Baum je nach Region in einer Art Prozession durchs Dorf getragen, deren Ziel oft ein zentraler Platz und/oder eine Gaststätte ist und die meistens von Zuschauern und einer Blaskapelle begleitet wird. Dort findet dann nachmittags oder gegen Abend das eigentliche Aufstellen des Baums statt. Während der Maibaum früher meistens mit Hilfe langer Stangen, aufgestellt wurde, nimmt man heute auch Traktoren, Gabelstapler oder sogar Kräne zuhilfe, wobei eher ein Trend zur Rückkehr alter Traditionen besteht. In einigen Orten und in Niederösterreich verwendet man Seile und Leitern. Der Maibaum bleibt je nach lokalem Brauch bis zum Monatsende – manchmal auch bis zum Herbst – stehen und wird dann wieder umgelegt. Er wird entweder abgeschmückt und der Stamm für das nächste Jahr eingelagert oder im Rahmen eines Festes umgeschnitten. Dabei wird der Baum oft als Brennholz versteigert oder verlost. Üblicherweise überlässt dann der Gewinner den Baum dem Veranstalter und erhält dafür einen Ersatzpreis. In vielen Teilen Bayerns bleibt der Baum ganzjährig stehen. Dabei ist es vor allem in den Gegenden Oberbayerns üblich, einen Maibaum nur alle zwei bis fünf Jahre aufzustellen und den alten Baum nach Möglichkeit auch bis ein Jahr vor der Neuaufstellung stehen zu lassen.

Wenn der Baum am Vorabend des 1. Mai aufgestellt wird, dann geht die Veranstaltung meistens in einen Maitanz über. Während sich die Zuschauer meistens mit Bier und Bratwürsten die Zeit vertreiben, mühen sich die jungen Burschen damit ab, den regional auch mit Symbolen verschiedener Berufe geschmückten Maibaum in die richtige Lage zu bringen.

Daneben gibt es auch den Brauch, dass die jungen, unverheirateten Männer eines Dorfes vor den Häusern aller unverheirateten Frauen kleinere Maibäume, sogenannte Maien (meistens Birken oder im oberschwäbischen Tannen), als „Gunstbeweis“ aufstellen.[1] In einigen Teilen Deutschlands, zum Beispiel im Rheinland, im Saarland, im Bergischen Land, in Franken und in Schwaben, ist es üblich, dass männliche Jugendliche und junge Männer am Haus der Freundin oder Angebeteten einen Baum anbringen. Üblich sind vor allem mit buntem Krepp-Papier geschmückte Birken, wobei die Farbe der Bänder ursprünglich eine Bedeutung hatte. Am Baum wird ein sogenanntes Maiherz aus Holz oder festem Karton angebracht, in das der Name der Angebeteten eingraviert und in der Regel auch ein Spruch als Zuneigungsbekundung geschrieben wird.

Der Maibaum bleibt einen Monat lang stehen, bis zum ersten Juni. Dann holt derjenige den Maibaum ab, der ihn gestellt hat. Üblicherweise wird dies, wenn die Frau ihn mag, mit einer Einladung zum Essen und mit einem Kasten Bier belohnt. Es gibt allerdings auch die Tradition, dass der junge Mann, der den Baum wieder abholt, von der Mutter der Frau einen Kuchen, vom Vater einen Kasten Bier und von ihr selbst einen Kuss bekommt. Kuchen und Bier werden in der Regel an diejenigen Junggesellen verteilt, die den Baum "auslösen". Dies sind oft die gleichen, welche schon beim Setzen geholfen haben. Nachdem der Baum ausgelöst wurde, kann die Frau eine dünne Scheibe vom Fuß des Stammes absägen und dieses als Erinnerungsstück behalten. Üblicherweise geschieht das im Beisein der Junggesellen, bevor der Baum abtransportiert wird.

In einem Schaltjahr kann es umgekehrt sein: Weibliche Jugendliche, junge Frauen und verheiratete Männer stellen teilweise auch ihrerseits Maibäume auf.

[size=50](aus Wikipedia)[/size]
Liebe Grüße
Euer Advents-Wichtel

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Re: ... und da steht er ...

Beitragvon lalisa » 1. Mai 2015, 18:55

Sehr interessant zu lesen, lieber Wichtel.
Leider gab es das mit dem "Maien setzen" bei uns nicht. Nur Tanz in den Mai.

Na ja, man kann nicht alles haben. ;)

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