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Schneckenalarm

Hier dreht sich alles um Gartengestaltung, Balkonbepflanzung oder sonstige gärtnerische Themen
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Re: Schneckenalarm

Beitragvon Meusel » 16. Juni 2010, 15:15

der gatte hat geschrieben:Meine Strategie sieht halt so aus: solange die Pflanzen sich nicht allein wehren können, versuch ich sie zu schützen (Schneckenkragen) und werden die Viecher gesammelt und in den Wald gebracht. ...


Und das ist grundverkehrt! Die Nacktschnecken haben keine natürlichen Feinde, können sich im Wald ungestört vermehren und zerstören somit das wertvolle Ökosystem! Also auf keinen Fall machen!!!!!
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Meusel
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Re: Schneckenalarm

Beitragvon Tigo » 16. Juni 2010, 17:58

der gatte hat geschrieben:Meine Strategie sieht halt so aus: solange die Pflanzen sich nicht allein wehren können, versuch ich sie zu schützen (Schneckenkragen) und werden die Viecher gesammelt und in den Wald gebracht.


Keine Pflanze kann sich gegen die gefräßigen Viecher von alleine wehren. Und ich bin bei Meusel, was die Vermehrung im Wald angeht. Hier haben einige Schrebergärtner so gehandelt wie Du. Mit dem Effekt, dass ich heute in dem Waldstück im Sommer keinen Schritt mehr machen kann, ohne auf Schnecken zu treten. Das ist ekelig ohne Ende.

Sie gehören nicht in unser Ökosystem, sie wurden eingeschleppt.

Ich habe in diesem Jahr immense Verluste zu verzeichnen. Zwei Melonenpflanzen, zwei Hokaidopflanzen, eine Peppino (Birnenmelone), zwei Kohlpflanzen, zwei Peperonipflanzen (und die haben sie sogar UNTER den Schutzhüten aufgefressen!). Und für mich völlig neu und schier unglaublich - sie haben zum ersten Mal sogar an meinen TOMATEN gefressen! Von den "ideellen" Verlusten mal zu schweigen (ich hege und pflege meine Pflanzen, liebe sie und freue mich auf den Genuss ihrer Früchte) hat mich das dieses Jahr eine Stange Geld gekostet.

Und ich gehe morgen eine neue Packung Ferramol kaufen. Denn wenn diese Mengen Schnecken überleben und Eier legen, dann kann ich im nächsten Jahr das Gärtnern gleich sein lassen.

Ich bin ein totaler Naturfreak und ich trage hier an kalten Tagen sogar taumelnde Hummeln auf die nächsten Blüten. Aber Nacktschnecken sind definitiv nicht auf der Liste der zu schützenden Lebewesen. Ich finde zerschneiden pervers, ich sammel sie auch nicht (weil ich nicht weiß wohin damit), alle herkömmlichen Methoden sie fernzuhalten versagen. Also töte ich sie so sanft wie möglich. Sie trocknen von dem Ferramol schlichtweg aus. Und ehrlich gesagt - mir im Moment nicht schnell genug.
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Re: Schneckenalarm

Beitragvon der gatte » 19. Juni 2010, 16:22

Wenn es dennn sein soll... zur Richtigstellung

Tigo hat geschrieben:Sie gehören nicht in unser Ökosystem, sie wurden eingeschleppt.
...
Hier haben einige Schrebergärtner so gehandelt wie Du.
...
Sie trocknen von dem Ferramol schlichtweg aus. Und ehrlich gesagt - mir im Moment nicht schnell genug.
...
Nacktschnecken sind definitiv nicht auf der Liste der zu schützenden Lebewesen.


:roll: ?? eingeschleppt wurde lediglich die rote spanische Wegschnecke. Es gibt noch so einige andere wirklich heimische Nacktschneckenarten (die fressen allerdings auch größtenteils junges Grün)

Wenn einge Schrebergärtner so gehandelt haben wie ich, wirds wohl niemand bemerkt haben. Ich transportiere die nicht eimerweise sondern in mehr als übersichtlicher Menge.

Ferramol trocknet Schnecken eben NICHT aus sondern: bewirkt nach der Aufnahme einen schnellen Fraßstopp. Der Wirkstoff führt zu Zellveränderungen im Kropf und der Mitteldarmdrüse. Kurz nach Aufnahme des Wirkstoffs hören die Schnecken auf zu fressen und ziehen sich in ihre Verstecke zurück, wo sie nach einigen Tagen verenden. Da die Wirkung nicht auf einem Wasserentzug der Schnecken beruht, ...

Landschnecken haben im Stoffkreislauf der Natur eine wichtige Funktion als Verarbeiter organischer, meist vegetarischer Reste, als Vorbereiter ihrer Mineralisation. Die wurden nicht nur geschaffen, um den Menschen zu ärgern ;)
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Re: Schneckenalarm

Beitragvon Tigo » 19. Juni 2010, 17:29

Gatte, komm doch einfach her über den Sommer, sammel sie und dann kannst Du mit ihnen spielen wo Du willst. ;)

Doch, sie vertrocknen - ich sehe ihre Kadaver ja. Die ich dann in der Biotonne entsorge.

Und ja, sie wurden überwiegend eingeschleppt. Die hier in rauhen Mengen ansässigen Schnecken tragen nicht umsonst zumeist im Volksmund in ihrem Namen den Zusatz "Spanisch" und "Italienisch", etc.

http://de.wikipedia.org/wiki/Spanische_Wegschnecke

ie Spanische Wegschnecke (Arion vulgaris[1], syn. Arion lusitanicus auct. non Mabille, 1868), auch Kapuzinerschnecke[2] oder Lusitanische Wegschnecke[3] genannt, ist eine 8 bis 12 Zentimeter lange Nacktschnecke. Sie gehört zu der Ordnung der Lungenschnecken (Pulmonata). In Nutzgärten und landwirtschaftlich genutzten Flächen stellt die nach Mitteleuropa eingeschleppte Schnecke eine große Plage dar.


http://de.wikipedia.org/wiki/Schwarze_Wegschnecke
Sie kommt in Skandinavien, Dänemark, Schleswig-Holstein und Nordengland und den Vogesen vor, ist inzwischen aber fast weltweit verschleppt[1]


Eine Schnecke legt ca. 150 Eier, die bei günstiger Witterung nach 4-6 Wochen "schlüpfen". Nehmen wir mal an, Du hast nur 20 Schnecken im April im Wald ausgesetzt.

20 x 150 = 3000 Schnecken im Juni - die werden nach fünf Monaten geschlechtsreif, da können sie nochmal Eier ablegen vor dem Winter.

3000 x 150 = 450.000 Schnecken, die dann im kommenden Jahr schlüpfen.

450.000 Schnecken werden dann nach fünf Monaten wieder ihre Eier ablegen. Das macht dann an dem Fleckchen mit ein bisschen Winterschwund im Frühjahr eine neue Population von satten 6 Millionen neuer kleiner putziger Schleimlinge.

Und Du sagst, die paar, die Du aussetzt, die machen nix?
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Re: Schneckenalarm

Beitragvon der gatte » 19. Juni 2010, 18:01

:om: ... es macht keinen weiteren Sinn. Auf das Rechenbeispiel gehe ich mal nicht weiter ein.. wenn das sooo einfach wäre, würden wir vermutlich mittlerweile unter einer 6 m dicken Schicht aus Schnecken erstickt sein.

Ich hoffe für alle anderen, die hier mitgelesen haben (und zwar alles und nicht nur das was sie "verstehen wollen") ist meine Info herübergekommen:

es gibt auch für andere Lebewesen als Schnecken giftiges Schneckenkorn. Also wenn, dann Ferramol!!

Und es darf selbstverständlich auch noch jemand das letzte Wort haben :pfeif:
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Re: Schneckenalarm

Beitragvon Tigo » 19. Juni 2010, 18:58

Nein, Gatte, tu das bitte nicht so ab. Das ist ähnlich der Pyramidendarstellung, die Tierschutzvereine gern veröffentlichen - bezüglich der Kastration ihrer Freigänger. Da wird aus einem unkastrierten Katzenpaar binnen einer Frist von X (ich hab es nicht mehr präsent) eine Katzenschar von 60.000 Tieren.

Manchmal hilft es nicht nur andere belehren informieren zu wollen, sondern auch die eigenen Taten mal zu überprüfen. ;) Und derartige Zahlen sollten einem zu denken geben. Selbst wenn es am Ende nur 3 Mio sind, die binnen 24 Monaten entstehen - das ist immer noch eine satte Zahl. Eine, die übrigens mich selbst wohl am meisten erstaunt hat. Da ich prinzipiell schlecht in Mathe bin, habe ich sie 4 x überprüft. ;)

Ich bin jederzeit bei Dir, wenn es darum geht Nützlinge zu schützen. Aber bei Schädlingen werde ich nicht schützen um des Schützens willen.

Wir haben heute übrigens eine Weinbergschnecke gerettet. Sie krabbelte just da rum, wo Autos fahren/parken. Sie darf sich jetzt an einer Stelle im Beet sattfressen, wo genügend altes Kraut rumliegt, das sie gewiss gern annimmt. ;)
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Re: Schneckenalarm

Beitragvon holly golightly » 20. Juni 2010, 13:32

* Holly *
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Re: Schneckenalarm

Beitragvon Tigo » 20. Juni 2010, 13:35

Der Link will nich, Holly. ;(
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Re: Schneckenalarm

Beitragvon Lacrimosa » 21. Juni 2010, 14:24

Ich kann den lesen.. :gruebel:
Danke Holly!!!
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Re: Schneckenalarm

Beitragvon Tigo » 21. Juni 2010, 15:55

Jetzt will er auch bei mir! :) Einige nette Infos, die mir noch nicht präsent waren. So z. B. der Part hier:

Übrigens: Ferramol Schneckenkorn ist auch für den ökologischen Landbau zugelassen und wurde 2009 von der Zeitschrift „Ökotest“ mit der Note „sehr gut“ bewertet.


Hervorragende Regenfestigkeit
Schneckenkorn muss ein gutes Quellvermögen aufweisen, da es im gequollenen Zustand für die Schnecken leichter zu fressen und daher besonders attraktiv ist. Gleichzeitig darf das Schneckenkorn in der feuchten Umgebung, in der sich Schnecken üblicherweise aufhalten, nicht zu schnell zerfallen. Diese Vorraussetzungen erfüllt Ferramol Schneckenkorn in besonderer Art und Weise: Auf feuchtem Untergrund oder bei feuchter Witterung nimmt das Korn Wasser auf und quillt. In trockenen Phasen geht die Quellung zurück und das Korn befindet sich wieder im Ausgangszustand. Dieser Vorgang kann sich mehrfach wiederholen, ohne dass das Schneckenkorn zerfällt. Es ist besonders regenfest und behält auch bei starken Regenfällen seine Form.


Das kann ich bestätigen - ich habe meinen Kohl umstreut, nachdem ich die Hütchen auf Grund des voranschreitenden Wachstums habe abnehmen müssen. Und trotz mehrfacher Regenfälle liegt das Korn noch wie ausgestreut, hat lediglich in der Farbe etwas nachgelassen. Und es hat prompt gewirkt, der Kohl hat die Freiheit nämlich bis dato überlebt. :wstern:

Von fünf ausgebrachten Rosenkohlpflanzen haben also jetzt drei überlebt, die anderen zwei haben die Schnecken leider auch unter den Hüten so zerlegt, dass ich Reanimation für aussichtslos halte. Aber immerhin drei. Man wird ja bescheiden. ;)

Cooler Link, danke Holly! :)
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