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Inge Viett - Nie war ich furchtloser

Beitragvon Tigo » 5. August 2007, 13:20

Kurzbeschreibung amazon:

Inge Viett, der in den 70er Jahren das Prädikat "Top-Terroristin mit besonders grausiger Handschrift" verliehen wurde, spricht ohne Sentimentalitäten über ihre enge, muffige Kindheit in der norddeutschen Provinz, voller Witz über ihre Zeit in der Berliner Subkultur und den Beginn eines romantischen und radikalen politischen Engagements. Inge Vietts Blick zurück, der nichts bereut, legt Lust und Spannung ihrer abenteuerlichen Laufbahn offen.

Meine Meinung:

Ähnlich wie bei Margrit Schiller wechselt man hier als Leser irgendwie immer wieder die Seiten, weiß am Ende nicht mehr, was nun Recht und Unrecht ist/war. Der Schreibstil ist sehr gut, und vor allem so, wie man ihn eigentlich eher nicht erwartet hätte. Ein Buch, das unter die Haut geht!
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Re: Inge Viett - Nie war ich furchtloser

Beitragvon Camille » 5. August 2007, 13:21

Tigo, das war ein guter Tipp! Ich hab etwa die Hälfte gelesen, es ist wirklich interessant, mal eine Entführung, an die man sich selbst noch dumpf erinnert, aus der Perspektive der Terroristen zu erleben.

Die Ideologie der RAF und ihrer Splittergruppen ist ja nicht so weit von meiner eigenen entfernt, aber es erschüttert mich schon, dass diese intelligenten jungen Leute den Tod eines Menschen so einfach in Kauf nahmen und durch "ihre Sache" rechtfertigten. Ich würde gerne verstehen, wodurch man dermaßen radikalisiert werden kann. Bis jetzt hat sie das auch selbst nicht näher erklärt, ich bin gespannt, ob sie noch näher darauf eingeht.
Camille
 

Re: Inge Viett - Nie war ich furchtloser

Beitragvon Walpurga » 5. August 2007, 13:21

Ähnlich wie bei Margrit Schiller wechselt man hier als Leser irgendwie immer wieder die Seiten, weiß am Ende nicht mehr, was nun Recht und Unrecht ist/war. Der Schreibstil ist sehr gut, und vor allem so, wie man ihn eigentlich eher nicht erwartet hätte. Ein Buch, das unter die Haut geht![/quote]


Das ist ja das Gefährliche an diesen Leuten: sie sind nicht dumm und können sehr gut manipulieren, ob persönlich oder schriftlich.
Viele Grüße - Walpurga
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Re: Inge Viett - Nie war ich furchtloser

Beitragvon Tigo » 5. August 2007, 13:21

Walpurga, das ist jetzt ein bisschen weit hergeholt, meinste nicht?

Ich möchte zu vielen Dingen in unserer Geschichte gern beide Seiten kennen/lesen und zum Teil auch nachvollziehen können, damit ich mir ein für mich objektives Urteil aus den Fakten basteln kann.

Alles andere bedeutet für mich, nur einer Sichtweise blind und ohne Hinterfragen zu folgen, und das halte ich für fatal.

Wenn es Dich beruhigt - es hat mich nicht zur einer Linkradikalen gemacht. :D
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Re: Inge Viett - Nie war ich furchtloser

Beitragvon Teti » 5. August 2007, 13:22

Hmmm - ich käm gar nicht auf die Idee mit dem Kauf ihres Buches einer "Top-Terroristin mit besonders grausiger Handschrift" meine sauer verdienten Kröten in den Rachen zu werfen, so interessant könnt das Buch gar nicht sein.
Teti
 

Re: Inge Viett - Nie war ich furchtloser

Beitragvon Tigo » 5. August 2007, 13:22

Es ist ein Stück unserer Geschichte.
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Re: Inge Viett - Nie war ich furchtloser

Beitragvon Teti » 5. August 2007, 13:22

Tigo, da hast Du natürlich Recht, aber das ist "Mein Kampf" auch und ich hab es noch nie gelesen und muß es auch nicht lesen ;)
Teti
 

Re: Inge Viett - Nie war ich furchtloser

Beitragvon Tigo » 5. August 2007, 13:22

Nun, bei mir steht eben dieses Buch mit vielen anderen Büchern über die NS-Zeit direkt neben den Büchern über die RAF-Zeit und Aufarbeitungen von Stasi-Gefangenen.

Ergibt das am Ende dann eine ausgewogene politische Mitte? ;)

Ich lese solche Dinge gern, weil es mich einfach interessiert, was hat Menschen zu welchen Dingen bewegt? Was wollten sie, was taten sie, wie sieht das Resultat am Ende aus? Wie entstehen solche Ideologien, was treibt Menschen dazu, sich für einen persönlichen Standpunkt so herzugeben?

Wie soll ich mir selbst eine Meinung bilden können, wenn ich nicht alle verfügbaren Informationen betrachte?
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Re: Inge Viett - Nie war ich furchtloser

Beitragvon Jutzerl » 5. August 2007, 13:23

Das ist ja das Problem, es wird vieles so "dahergesagt" oder nachgeplappert, was einem die Medien so indoktrinieren (hilfe, ist das jetzt das richtige Wort 8o ), aber sich eine eigene Meinung bilden, indem man sich auch mal die andere Seite ansieht, mit ihr spricht oder etwas von ihr liest, das kommt nicht in Frage.

Ich will hier niemanden angreifen, jeder soll denken, was er will (schließlich leben wir in einer Demokratie ;) ), dennoch sollte sich jeder die Mühe machen, alle Seiten der Medaille (und wer sagt denn, dass es nur 2 Seiten gibt) zu betrachten.
Jutzerl
 

Re: Inge Viett - Nie war ich furchtloser

Beitragvon Teti » 5. August 2007, 13:23

:)) Tigo auch da haste wieder vollkommen Recht, aber zum Thema Nazizeit vertraue ich auf das Urteil von Millionen Menschen und schließe mich kommentarlos an.

Zum Thema Terrorismus - hab ich eine ganz eigne Meinung (ganz ohne mich damit intensivst auseinanderzusetzen und beide Seiten verstehen zu wollen) und zwar die, daß ich das kategorisch ablehne.
Die Leidtragenden bei Terrorakten sind nämlich fast ausnahmslos Unschuldige und da hört für mich poltisches Understatement auf.
Teti
 

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