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Sarahs Schlüssel - Tatiana de Rosnay

Beitragvon Fröschlein » 27. März 2008, 14:36

Ich lese gerade ein Buch, was mich einfach nicht mehr los lässt. Es geht um zwei Parallelgeschichten.
Eine Geschichte spielt sich um 1942 in Paris ab, wo Tausende von Juden, hauptsächlich Kinder, in Paris zusammengetrieben wurden, von den Eltern getrennt und vernichtet wurden. In Frankreich wird das Thema Vél´d´Hiv (im Velodrom d´Hiver wurden diese Menschen zusammengetrieben) eher totgeschwiegen und gerade die jüngere Generation weiß oftmals nicht etwas davon. Es wird die Geschichte der kleinen Sarah erzählt, die kurz vor der Abholung ihren kleinen Bruder im Wandschrank versteckt und zurücklassen muss. Sie überlebt die Zusammentreibung und kann später flüchten. Getrieben von dem Wunsch, ihren kleinen Bruder aus dem Wandschrank zu befreien, zu dem sie immernoch den Schlüssel in der Tasche hat.

Parallel soll eine Journalistin 60 Jahre später zum Jahrestag dieses Ereignisses darüber einen Artikel schreiben und bemerkt bei ihren Recherchen, dass auch ihre Familie darin verstrickt ist. Wen sie auch befragt, überall wird ihr ausgewichen. Sie begibt sich auf die Suche nach der jüdischen Familie, die vor 60 Jahren in ihrer Wohnung gelebt hat und ahnt nicht, dass dies ihr Leben radikal verändern wird.

Die Kapitel sind abwechselnd 1942 und 2002 geschrieben und man gerät in einen Sog der Unfassbarkeit. Ein nicht einfaches Thema wider das Vergessen. Unglaublich spannend erzählt und traurig zugleich. Trotzdem oder gerade deshalb unbedingt zu lesen.

http://www.amazon.de/Sarahs-Schl%C3%BCs ... 973&sr=8-1

Gestern habe ich das Buch ausgelesen. Die letzte Seite dauerte etwas länger, weil ich wegen der Tränen nicht mehr richtig lesen konnte. So berührt hat mich schon lange kein Buch mehr. Und das andere Buch, weswegen ich je geweint habe, war "Philadelphia".
Fröschlein
 

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