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Rebecca Gablé - Von Ratlosen und Löwenherzen

Beitragvon nele » 12. März 2009, 17:28

Als eingefleischter Gablé-Fan kam ich an diesem Buch natürlich nicht vorbei - und meine Erwartungen wurden nicht enttäuscht!

Aber erst einmal schreibt amazon:

Gönnen wir ihr die kleine Auszeit. Nach sechs fast schon obligatorischen Tausendseitern, mittelalterliche Blockbuster allesamt, mit denen Rebecca Gablé ihre Fangemeinde in den letzten Jahren verwöhnte, folgt nun die wohlverdiente Verschnaufpause. Und wie sieht die bei einer Literaturwissenschaftlerin, Fachfrau in Sachen Mediävistik und passionierten England-Reisenden wohl aus? Richtig! Sie schreibt ein Sachbuch übers Mittelalter in England. Und fängt sogleich an, den etwas verwaschenen Begriff zeitlich zu fixieren: Von der Völkerwanderung Ende des 3. Jahrhunderts bis zur Verbreitung des Buchdrucks Ende des 15. Jahrhunderts. Basta! Kein geringes Vorhaben auf gerade mal 230 Seiten. Doch Frau Gablé erweist sich auch in der kleinen Sachbuchform als Meisterin.
Alles begann im 4. Jahrhundert mit dem Abzug der Römer, die genug Trouble in der Heimat hatten. Wilde Pikten und Scoten hatten sich überdies auf dem neblichten Eiland als lästige Wanzen erwiesen. Die zurückgebliebenen britischen Kelten hatten aber am römischen Lifestyle nicht wenig Gefallen gefunden. So ging’s los. Um sich nun ihrerseits die blauen Barbaren aus dem kargen Norden vom Halse zu halten, engagierten sie Kampfverbände aus Norddeutschland – und schon waren sie da – die Angelsachsen. In diesem Stile lässt sich Geschichte erfolgreich vermitteln. Nicht einschläfernd, forsch bis kess im Ton. Nichts weniger zeichnet eine Bestsellerautorin aus!

Vom „Volk der Angeln“ und ihrem „Engla-Land“, über Alfred den Großen, Englands sagenhaften ersten King, der 878 den Dänen den Garaus machte, bis hin zu Herrschern, deren Namen Sven Gabelbart, Edmund Eisenseite oder Harald Hasenfuß eher unfreiwillig komische Naturen verhießen; oder dem frühen Gotteskrieger Richard Löwenherz, der hinter deutsch-österreichischem Gemäuer vor sich hinfaulte -, Madame Gablé wartet zur Auflockerung ihrer Geschichtsstunde mit allerlei Kuriosa und Skurrilitäten auf. Dies verheißt eine Menge Lesespaß, zugunsten dessen die historische Akkuratesse bei der Fülle des Materials bisweilen schmunzelnd übersehen werden sollte. Kleine, aber hübsche verlegerische Serviceleistung: Das Buchcover lässt sich zum königlichen Stammbaum entfalten. Und nach der Lektüre wird man wenigstens einige der sprichwörtlichen britischen Schrullen etwas besser verstehen. Dermaßen präpariert, freuen wir uns auf den nächsten großen Gablé-Wurf.


Meine Meinung:
Die Geschichte Englands kurz und knapp geschildert, immer mit einem zwinkernden Auge, aber doch verständlich und leicht zu lesen. Wer die Romane von Rebecca Gablé gelesen hat, findet hier die die "wirkliche" Geschichte Englands, sozusagen die Rahmenhandlung ihrer Romane - angefangen von "Das zweite Königreich" bis hin zum letzten Band der Waringham-Trilogie ("Das Spiel der Könige").

Prädikat: Leichte Lektüre für Geschichtsinteressierte!
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Re: Rebecca Gablé - Von Ratlosen und Löwenherzen

Beitragvon andrea1 » 13. März 2009, 09:45

Dies gefiel mir auch gut - vor allem hat der Leser die Möglichkeit kurz und knapp die wichtigen Geschehnisse zu erfahren, ohne sich durch dicke Geschichtswälzer kämpfen zu müssen. Und ist auch wirklich flüssig und humorvoll erzählt, mir hat es Spaß gemacht, das Buch ganz durchzulesen. ;)
LG Andrea Bild



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