Die Autorin geht davon aus, dass es Menschen gibt, die "toxisch" auf uns wirken. Sie verspricht, den Leser Techniken zu lehren, mit deren Hilfe dieser mit toxischen Menschen umzugehen lernen kann.
Einen breiten Raum nimmt die Darstellung verschiedener toxischer Charaktere ein. Das ist interessant, allerdings recht schubladenartig.
Ab Seite 140 kommt die Autorin endlich zu den Techniken - und diese waren für mich sehr, sehr enttäuschend. Hier hätte ich mir einiges mehr erwartet. Die versprochenen Techniken sind nichts anderes als das, was man ohnehin schon ausprobiert, wenn man versucht, mit schwierigen Menschen umzugehen: Spannungen ausatmen, Konfrontation, Anschnauzen, Freundlichkeit, um nur einige zu nennen.
Die Beispiele sind dagegen teilweise sehr krass und gehen von Mißbrauch und Kriegserfahrungen zu cholerischen Chefs und Vergewaltigung. Sie setzen bei der Problemlösung dennoch voraus, dass man es jeweils mit einem vernünftigen Gegenüber zu tun hat, der tatsächlich versteht, was man erreichen will.
Ich war die ersten Seiten sehr angetan, vom Rest aber sehr enttäuscht. Mit vernünftigen Menschen kann man vernünftig reden. "Toxisch" sind aber die Personen, die es eben nicht verstehen, wenn man ihr Verhalten spiegelt oder sie anderweitig darauf aufmerksam macht.
Mein Urteil: Ein Ratgeber, den man sich sparen kann.
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