.... in allen Herren Länder. Angesichts der Anglizismen hierzulande mag man es kaum glauben, aber ungeahnt viele deutsche Wörter wurden umgekehrt in andere Sprachen "eingebürgert". Dies fand auf unterhaltsame Art der Wettbewerb "Ausgewanderte Wörter" des Deutschen Sprachrates heraus. Das gleichnamige Buch ist im Hueber Verlag - erschienen.
Gestern beim Stöbern in der Buchhandlung gefunden:
Kurzbeschreibung
Dass die Deutschen ständig fremdsprachige Begriffe in ihren eigenen Sprachgebrauch übernehmen, ist Puristen (in manchem Fall gewiss zu recht) ein Ärgernis. Doch lassen sich mit importierten Begriffen Sachverhalte bisweilen tatsächlich treffender beschreiben als mit den eigenen. Und so haben denn auch nicht nur zahlreiche Fremdworte Eingang in den deutschen Sprachgebrauch gefunden, sondern umgekehrt auch zahlreiche deutschsprachige Begriffe ihren Weg in viele Sprachen der Welt, wie dieser lehrreiche Band an zahlreichen Beispielen deutscher Begriffsexporte anschaulich belegt.
Während die Sprecher mancher deutscher Radiosender in ihren Verkehrsnachrichten öfter einmal von regem Verkehrsaufkommen im "Outback" faseln (was wirklich nur schwer erträglich ist), bedient man sich ausgerechnet im australischen Englisch gerne des deutschen Wortes "Hinterland" für die küstenferneren Landschaften des Kontinents. Dass man in England nicht nur "wunderkinder" in den legendären "kindergarten" schickt und in Russland das "Butterbrot" schätzt, dürfte vielen Lesern bekannt sein. Wem aber, um nur einige wenige Beispiele herauszugreifen, dass man sich in englischsprachigen Ländern gerne zum "kaffeeklatsching" trifft, in Finnland eine "Kaffepaussi" einlegt, in Japan seine "noirooze" pflegt, in Polen in den "szlafrock" schlüpft oder in Amerika keine Lust hat, "to shlep" schwere Koffer?
Und überall in der Welt geben sich die Leute zustimmend ihr "okay" -- ein Ausdruck, der ebenfalls ursprünglich aus dem Deutschen stammt, wo die Abkürzung "o. K." einstmals für die Druckfreigabe "ohne Korrektur" stand? Es ist wirklich erstaunlich, wie Karin Eichhoff-Cyrus und Lutz Kuntzsch von der Gesellschaft für deutsche Sprache in ihrer Einleitung resümieren, "welche deutschen Wörter in die entferntesten Winkel der Welt 'gewandert' sind" -- und manchmal eben auch wieder zurück. Eine überaus vergnügliche Lektüre!
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