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Katzen suchen neues Zuhause (evtl auch nur übergangsmässig)

Hier kann alles rund um das Thema Katzen gepostet werden.
Hunde, Pferde und andere tierische Zwei-, Vier- oder Mehrbeiner sind in dieser Rubrik gern gesehene Gäste ;)
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Katzen suchen neues Zuhause (evtl auch nur übergangsmässig)

Beitragvon Schmatz » 13. August 2007, 10:05

So, ich stell mich jetzt schon mal darauf ein, gleich gesteinigt zu werden.
Vielleicht machen mich die Hormone auch empfindlicher als sonst.

Wir wohnen momentan in einer 80qm² großen Wohnung mehr oder weniger in der Innenstadt.
Außer dem Schlafzimmer dürfen die Katzen überall hin.
Kater = schwarz, drei Jahre alt, 8 Kilo
Katze = getigert, vier Jahre alt, 3,5 Kilo

So langsam komme ich mit der Situation einfach nicht mehr klar.
Wir hatten früher ein riesiges, tolles, beiges Sofa.
Das haben wir wegen den Katzen abgeschafft und in zwei braune umgewandelt, da das Sofa nach zwei Stunden aussah, als hätten wir es noch nie gereinigt.
Die neuen Sofas sehen mittlerweile auch wieder übel aus. Flecken durch nasse Bälle, Fäden gezogen durch Krallen vom spielen, strecken, etc.
Ist eine Mücke oder Fliege in der Wohnung wird sie lautstark gejagt und es wird alles runtergerissen, die Tapete zerfetzt, etc.
Überall Katzenstreukrümel verteilt in der Wohnung, trotz Vorleger und täglicher Reinigung.
Katze kotzt wenn aufgeregt oder zu schnell gefressen. Also einmal die Woche mindestens.
Kater putzt sich den Po nicht richtig nach dem Toilettengang. Also, entweder wir laufen mit feuchter Küchenrolle hinterher oder ich hab kleine Katzenkotflecken auf dem Laminat, der Fensterbank, dem Sofa, etc.

Ich halt das einfach nicht mehr aus.
Wie soll ein Baby in so einer Wohnung aufwachsen?
Die stecken sich doch ständig alles in den Mund.
Schmatz
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Re: Katzen suchen neues Zuhause (evtl auch nur übergangsmässig)

Beitragvon Teti » 13. August 2007, 10:57

Ich kann Dir da grad mal keinen Rat geben, da ich
- mich von unsrer Couch schon lange verabschiedet hab,
- wenn ich zuhaus bin, mindestens einer Katze erklären muß, daß beim Einkriegezeck das frisch gereinigte Katzenklo nicht als Versteck taugt aus dem man dann mit einem Riesensatz durchstartet,
- täglich erklären muß, daß man nicht so hastig fressen muß, nur um alles gleich wieder rauszukotzen, weil der kleine Magen das gar nicht schafft
....

Tut mir leid Schmatz und wenn es um ein Baby geht kann und möchte ich Dir auch nicht auf Teufel komm raus zuraten. Nur - such ihnen ein gutes Zuhause Bild
Teti
 

Re: Katzen suchen neues Zuhause (evtl auch nur übergangsmässig)

Beitragvon Schmatz » 13. August 2007, 11:00

Ein weiteres Problem ist, dass wenn wir Besuch von Leuten mit Kindern haben, der Kater anfängt zu fauchen und kratzen und sich solange versteckt, bis die wieder weg sind. Gehe davon aus, dass er Angst hat.

Ist echt eine blöde Situation.
Ich müsste schon ein echt gutes zu Hause finden.
Wo sie mitsamt Kratzbäumen, Spielzeugen, Katzenklos, etc. einziehen können.

:cry:
Schmatz
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Re: Katzen suchen neues Zuhause (evtl auch nur übergangsmässig)

Beitragvon Racker » 14. August 2007, 15:28

Ach Schmatz, ich kann dich gut verstehen. Natürlich versucht man, sein Leben auf die Katzen auszurichten. Erst einmal ist die Ankunft eines Babys nicht zwingend ein Grund, die Tiere abzugeben. Wir hatten vor 10 Jahren, als unser Sohn geboren wurde eine ähnliche Situation: Wir teilten unser Zuhause mit 2 Kartäuserkatern, die beide recht ruhig und ausgeglichen waren. Auch hier gab es Katzenkotze und einige Kleinigkeiten, die nicht rund liefen, aber bei weitem nicht so intensiv, wie du es beschreibst. Ich hatte also keine Bedenken, die Katzen zu behalten.

Dann kam der Tag der Geburt und nach 3 Tagen zog unser Neuankömmling dann bei uns ein. Mit diesem Zeitpunkt war für unsere Katzen scheinbar das Leben nicht mehr lebenswert. Der etwas ältere Kater (zu dem Zeitpunkt 5 Jahre alt) war nie freiwillig im selben Zimmer mit dem Baby; er hatte eine Höllenangst und liess sich auch später nie von dem Kind anfassen. Wir haben eine Maisonettewohnung, das Kinderzimmer, Wohnzimmer und Küche sind unten, Schlaf- und Arbeitszimmer oben. Der Kater hielt sich nur im unteren Bereich auf wenn unser Sohn schlief oder nicht da war. Sobald das Kind nur einen Mucks von sich gab war das Tier weg.

Der 2. Kater hatte von Geburt an eine chronische Nasennebenhöhlenentzündung, die er auch im Laufe seines Lebens weiter kultivierte. Dieser Kater liess sich wenigstens manchmal von unserem Sohn streicheln und war auch nicht so ängstlich, aber seine Krankheit weitete sich aus und er wurde unsauber, sowohl Urin als auch Kot. Monatelang habe ich täglich die Teppiche geschrubbt und mich jeden Tag gefragt: Wo hat er heute wieder hingemacht? Wir haben dann beschlossen, ihn operieren zu lassen, um die Nasenscheidewände zu weiten. Be der Operation stellte sich heraus, das er einen Pilz in Nase und Lunge hat, der nicht mehr bekämpft werden konnte und über dies hinaus sich auch auf uns hätte übertragen können. Da das Tier augenscheinlich litt haben wir ihn direkt einschläfern lassen. Eine harte Entscheidung, die auch unserem bereits 4 jährigen Jungen sehr weh tat.

Jetzt war also der andere Kater ganz alleine, das Kind war natürlich immer noch da, ich ging wieder arbeiten und das Tier verkümmerte zusehends bei uns, denn woher soll amn die Zeit nehmen, sich num ein Tier zu kümmern, dass sich ständig verkriecht?

Kurz darauf hat sich doch eine Lösung abgezeichnet: Wir mussten wegen einer Renovierungsarbeit in unserer Wohnung 2 Nächte bei meinen Schwiegereltern schlafen, da diese selbst Hund und Katzen hatte bat sie eine Nachbarin unseren Kater aufzunehmen: Es war Liebe auf den ersten Blick! Unser Quentin ist nicht wieder zu uns zurück gekommen und hat noch 5 Jahre bei den Leuten in Saus und Braus gelebt. Leider musste er vor einem Jahr wegen eines Nierenversagens eingeschläfert werden, aber die Zeit in diesr Familie war wahrscheinlich die Beste in seinem Leben.

Was will ich dir mit dieser langen Geschichte sagen?: Du bist keine "Rabenkatzenmutter" wenn du darüber nachdenkst, deine Beiden abzugeben. Für euch beginnt ein neuer Lebensabschnitt, es ist schön, wenn die Tiere darin Platz finden, es ist aber ehrlicher und auch für die Tiere entspannender wenn alle sich wohlfühlen. Nur aus schlechtem Gewissen würde ich die Tiere nicht behalten und ich selbst würde mich heute anders verhalten. Ich denke besonders für meine Kater Quentin war der Einzug unsres Sohnes eine einzige Qual. Müsste ich noch einmal eine Entscheidung treffen, dann hätte ich die Tiere bereits viel eher abgegeben. Aber hinterher weiss man es ja meist besser. Wenn du schon jetzt so grosse Bedenken hast, dann such für deine Katzen ein neues Zuhause.

Heute ist unser Sohn 10 Jahre alt und wir haben wieder 2 Katzen. Die beiden Rabauken sind deutlich entspannter und lassen sich auch von einer ganzen Horde Kinder nicht aus der Ruhe bringen. Aber das weiss man natürlich nicht alles vorher.


Alles Liebe und viel Mut, egal wie du dich eintscheidest

Racker
Racker
 

Re: Katzen suchen neues Zuhause (evtl auch nur übergangsmässig)

Beitragvon She65 » 14. August 2007, 21:23

Gut, nachdem das erstmal sacken musste - und frei nach dem Motto "wenn man nichts Nettes zu sagen hat, besser mal die Klappe halten"- dann doch eine kurze Nicht-Erteilung der Absolution.

Es gibt keine Frage, dass es in bestimmten Konstellationen mit dem Zusammenleben von Mensch und Tier nicht klappt. Beide sind Individuen, wenn sich die Umstände gravierend oder inakzeptabel verändern, dann kann es für beide Seiten Probleme geben.

Was ich vermisse in der Erzählung von dir, Schmatz, ist der Versuch, sich mit den Gegebenheiten zu arrangieren. Dass Katzen, die in der Wohnung leben, nunmal ein gewisses Bedürfnis nach der Auslebung desselben haben, das hast du vorher gewusst - oder wissen sollen. Dass eure Tiere bestimmte Ausprägungen im Hinblick auf Sauberkeit, Kratzgewohnheiten oder auch ihren Spieltrieb haben, das ergibt sich, weil ihr sie bei euch aufgenommen habt.

Das Kind ist noch nicht da, doch es wird jetzt schon zuviel. Sorry, da bin ich gedanklich nicht mehr konform. Man kann für alle Widrigkeiten, auch im Zusammenleben mit Tieren, Möglichkeiten finden, wie ein Zusammenleben für alle (und damit sind durchaus auch die Katzen gemeint) erträglich sein kann. Wenn man will... leider sehe ich den Ansatz überhaupt nicht, Schwangerschaftshormone mal ganz außen vor gelassen. :cry:

Vielleicht hörte ich diese Geschichte auch schon zu oft ? Ja, kommt mir sehr bekannt vor, sogar die Einzelheiten sind immer wieder dieselben...

Besonders arg trifft mich die Vorstellung, dass es nur "übergangsmäßig" sein soll. Für wie lange, wie stellst du dir das vor ? Bis der/die Kleine laufen kann, bis es wieder angenehm für euch ist ?

Trotz der rührenden Geschichte von Racker - meine eigene ist eben so dramatisch, doch sie endet anders - ändert es nichts am faden Geschmack oder Gefühl. Meine guten Wünsche gelten den Tigern, dass sie ein angemessenes Zuhause bekommen, wo man sie willkommen heißt, in Liebe und mit all ihren Eigenheiten zusammen leben kann.
"Wenn du jeden Schmerz gespürt und alle Tränen geweint hast, wenn sie Tropfen für Tropfen auf dein Herz gefallen sind, dann kommt die Weisheit." (alte Indianische Weisheit)

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