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von Walpurga » 16. Juni 2016, 05:24
Unser alter Kater Nero ist inzwischen taub und (fast) blind, ausgemergelt, trotz hohen Fresskonsums, dement mit Schreianfällen, wie ein kleines Kind uns mehrfach nachts weckend. Nur die Nase, die riecht eine Salami noch durchs geschlossene Fenster. Wir stellen uns seit längerem die Frage, was unsere Pflicht ist, was eine Anmaßung wäre. Wir sind der Meinung, dass unser Kater, so lange er noch frisst und sch... noch nicht an seinem Lebensende angekommen ist. Er ist nervig, eindeutig ja. Und anstrengend. Aber er leidet nicht offensichtlich an irgendwelchen Krankheiten, jedoch am Alter. Doch reicht das, sich anzumaßen, seinem Leben ein Ende zu setzen? Wir haben diese Frage für uns mit einem Nein beantwortet. Doch wir zweifeln immer mal wieder. Vielleicht habt ihr auch solche Erfahrung gemacht und mögt sie mit mir teilen? Ein wenig Aufmunterung, Unterstützung, Erfahrungsgeschichten würden gut tun. Und dann ist da noch unser Katzenbaby Fanny, gerade mal ein Jahr alt. Und wir wollen eine Woche wegfahren. Natürlich ist die Versorgung sicher gestellt, aber das ist ja nicht alles. Sie kommt manchmal rein, stellt fest, wir sind da, und geht wieder raus, nimmt den Kampf gegen Motten auf und erlebt die Welt. Wir haben noch nie ein so kleines Kätzchen allein gelassen. Gustav haben wir lange in eine Katzenpension gebracht. Aber ehrlicherweise war das immer Stress für Tier und Mensch. Wir waren froh, als wir die Versorgung vor Ort sicherstellen konnten und das Einfangen, in den Katzenkorb stopfen, die Fahrt, nicht mehr anfielen. Habt ihr Geschichten für mich, die mich beruhigen? Oder anderes Sachdienliches? Ich sehe mich schon wache Nächte im Urlaub verbringen. Das ist ja auch nicht der Sinn der Sache. Lissy wird es sich vermutlich bei der Nachbarin gemütlich machen. Das ist okay. Da ist sie gut aufgehoben und teilt sich ohnehin schon zwischen ihr und uns auf. Lissy ist ein Katzenmädchen, das ihre Menschen gern zu Hause hätte. Haus verlassen, um Katzenfutter zu verdienen steht nicht auf ihrer Liste. Viele Grüße Walpurga
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von der gatte » 16. Juni 2016, 08:41
Ach Walli, die typischen Probleme besorgter Katzeneltern. Hier wurde und wird es so gehalten, dass man fühlt und gezeigt bekommt, wann ein lieber vierbeiniger Mitbewohner nicht mehr kann und nicht mehr will. Und es war nicht immer leicht, dauernd zu putzen wenn die Ecken dauernd vollgesch... waren. Aber hier ist keine Katze gegangen, von der wir wussten : ich kann und möchte noch bleiben.
Solange eine Vor Ort Betreuug gestellt werden kann, kann man eigentlich beruhigt verreisen . Dass man oft daran denkt, wie es der Bande gehen mag.... das zeigt wie sehr sie euch am Herzen liegen. Und wenn sie liebevoll betreut sind, dann geht es Ihnen auch gut.
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von Sheewa » 16. Juni 2016, 08:58
Ich stimme da Gatte zu. Meine Sheewa hatte ja sogar mehrere Erkrankungen (Herzklappenfehler, Niereninsuffizienz, Krebs). Der Termin war auch schon gemacht und dann - dann ging es ihr wieder richtig gut - für Ihre Verhältnisse. Und sie blieb dann noch ein ganz Weile an meiner Seite, bis sie (wie Gatte schon sagte) ganz deutlich zu verstehen gab "ich mag nicht mehr". Und ihr werdet wissen wann es soweit ist, er wird es euch zeigen und ihr werdet ihm seine Bitte nicht abschlagen.
Und auch was die Versorgung der kleinen angeht. Wenn jemand vor Ort ist, ist eigentlich alles klar. Und das Nachts aufwachen, habe ich sogar heute noch ab und zu und dann schreibe ich einfach meinem Katzensitter. Wobei die mir eh fast täglich berichtet, wie es meinen Fellmonstern so geht.
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von Walpurga » 17. Juni 2016, 06:23
Danke euch. Das ist alles sehr beruhigend. Manchmal sehe ich in Neros Augen und sie sind einfach nur müde. Doch dann sieht es wieder anders aus. So schwierig. Danke für euren Zuspruch. <3
Viele Grüße Walpurga
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von rlm » 17. Juni 2016, 07:11
Mein Herr Fetzer-Hund (Rotti-Neufundländer-Mix) blieb an senem letzten Morgen einfach liegen und sah mir zu einer längeren Zwiesprache tief in die Augen. Da der TA erst am Abend kommen konnte, sassen wir den ganzen Tag zusammen auf dem Boden, sein Kopf in meinem Schoß und liessen die letzten 16,5 Jahre gemeinsam an uns vorbei ziehen.
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von Lacrimosa » 17. Juni 2016, 08:26
rlm hat geschrieben:Mein Herr Fetzer-Hund (Rotti-Neufundländer-Mix) blieb an senem letzten Morgen einfach liegen und sah mir zu einer längeren Zwiesprache tief in die Augen.
so war es beim Winnetou auch, er hat mich angesehen und da wußte ich was er mir sagen wollte! Auch ich hab vorher lange gezweifelt was ich tun soll und ob ich es erkenne..
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von robbie_karotte » 17. Juni 2016, 13:01
Auch ich möchte behaupten, sie teilen es uns mit, wenn der Zeitpunkt zum Abschied gekommen ist. Lass ihn in Ruhe alt werden, mit allen Gebrechen, die dazu gehören. Ich habe einige Senioren erleben dürfen, die äusserst klapperig wurden, teils auch dement und irgendwann einfach von selbst eingeschlafen sind. Ich wage den Behauptung, so lange er die Salami noch durch das geschlossene Fenster erkennen kann, ist er immer noch im Leben. Er braucht vermutlich nur ab und an längere Ruhephasen.
Und was die Versorgung im Urlaub angeht, so habe ich es in all den Jahren so gehalten, dass ich mir einen Katzensitter besorgt habe. Man lernt sich vorher kennen und checkt ab, ob ein Vertrauensverhältnis entsteht und dann geht es los. Das ist bei den Katzen immer gut angekommen und ich habe bis heute keine schlechten Erfahrungen gemacht.
Ich nehme auch das Krokodil und tausche es dann gegen einen Panther um!
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von hexlein » 17. Juni 2016, 21:27
Ich sehe es auch so , wenn der Zeitpunkt erreicht wurde ,wird man ihn erkennen Mit der Versorgung halten wir es jetzt auch so das einer aus der Familie oder jemand den die Tiere kennen die Aufgabe übernimmt ,ist für alle stressfreier Anfangs hatten wir Lucky in die Zoohandlung gegeben ,aber das war immer eine Tutor auf beiden Seiten
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von der gatte » 6. Juli 2016, 08:37
... und wie fällt das Resümee nach dem Urlaub aus? Alles gekappt? Waren die Vierbeiner mit der Betreuung zufrieden und die Zweibeiner weitestgehend beruhigz?
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von Walpurga » 6. Juli 2016, 10:32
Hallo gatte, danke der Nachfrage. Die Zweibeiner haben sehr konkrete Informationen da gelassen und sind beruhigt in Urlaub gefahren. Danach schaut es so aus: alle Katzen haben abgenommen Nero ist sichtlich froh, dass seine Menschen wieder da sind ubd muss nicht mehr Fanny verpügeln Fanny ist sehr froh, ihre Menschen wieder zu haben, die sie schmusen und Nero davon abhalten, sie zu hauen Fanny war anfangs sehr zurückhaltend, als würde sie uns nicht mehr erkennen. Kein beleidigt sein, wie Gustav es so vortrefflich konnte, sondern eher verwirrt Lissy, unser Sorgenkind, hat all das vorher aufgebaute Vertrauen wieder verloren. Zwar kommt sie regelmäßig, aber sie ist noch scheuer als vor der Abreise. Ein langer Weg liegt vor uns. So kompliziert hatten wir es noch nie und wir machen uns jetzt schon Gedanken über unseren Herbsturlaub, wenn wir 2 Wochen weg sein werden.
Zuletzt geändert von Walpurga am 6. Juli 2016, 17:53, insgesamt 1-mal geändert.
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