Noch ein Bericht von mir - ich bin grad in Schreiblaune
Im Jahr 2000 war ich in Estland. Ich hatte im Studentenwohnheim für einige Zeit mit einer Estin zusammengewohnt und sie hatte mich eingeladen.
Ein Flug war damals noch zu teuer für mich (war Azubi), deshalb bin ich mit dem Schiff gefahren. Die Fährgesellschaft hieß Silja Line und die Hin- und Rückfahrt hat mich insgesamt ca. 150 DM gekostet. Die Fahrt dauerte ca. 25 Stunden. Ich bin bis Tallinn gefahren - denn dort wohnte meine Freundin. http://www.tallinn.ee/eng/g2617
Tallinn ist eine wunderschöne, alte Hansestadt. Viele historische Gebäude, schöne Kirchen, tolle Museen. Durch die lange Zugehörigkeit zur Sowjetunion gibt es vieles russisch Angehauchte (z.B. die Kirchen mit den Zwiebeltürmchen oben drauf).
Tallinn ist recht klein, d.h. man kann die Stadt gut zu Fuß ablaufen. Die Leute dort sprechen Estnisch, eine finno-ugrische Sprache (dem Finnischen sehr ähnlich - zur Sprachgruppe gehört dann noch Ungarisch). Viele Bewohner sind aber auch Russen, die dann halt Russisch sprechen. Englisch wird auch schon sehr viel gesprochen.
Folgende Sehenswürdigkeiten fallen mir jetzt ganz spontan ein: der lange Hermann (Turm der Stadtmauer), Kiek in die Koek (auch ein Turm der Stadtmauer), die drei Schwestern (drei Gebäude in der Stadt, die absolut gleich aussehen, nur unterschiedlich groß sind), das Estonia-Denkmal, der Marktplatz, das Schifffahrtsmuseum.
Etwas außerhalb der Stadt befindet sich ein Palast, der für Katharina die Große gebaut wurde. Er wurde vor 6 Jahren restauriert und eröffnet, als ich dort war. Wunderschön!
An einem Tag bin ich nach Tartu gefahren. http://www.tartu.ee/?lang_id=4 Dies ist eine kleine Universitätsstadt mitten im Land. Die Fahrt mit dem Zug von Tallinn hat ca. 3 Stunden gedauert. Tartu hat viele Museen, einen Botanischen Garten, ein paar Ruinen, tolle Brücken und natürlich die Universität. Eine hübsche Stadt, in der man aber unbedingt ein bisschen Russisch sprechen sollte - Englisch konnte dort keiner!
Dann habe ich noch die Familie meiner Freundin besucht. Sie wohnen auf dem Land. Die Leute dort sind sehr arm - aber das wenige, das sie haben, teilen sie gerne mit Gästen. Die Gastfreundschaft ist unglaublich! Ele (meine Freundin) und ihr Bruder sind dann mit mir durch die Gegend gefahren. Wir waren in einem alten Fischerdorf (Altja), haben eine Burg besichtigt, den großen Nationalpark (mit riesigen Findlingen) und viele alte Gutshöfe. Die Gutshöfe haben früher Deutschen gehört und sind unglaublich schön. Angeschlossen gibt es Restaurants, in denen auch die Speisekarten auf Deutsch vorhanden sind. Das merke ich extra an, weil ich in einigen Gutshöfen gebeten wurde, die Rechtschreibung und Grammatik zu überprüfen, was ich natürlich gern gemacht habe
So, das war's erstmal. Ich werde noch ein bisschen was ergänzen - mit Hilfe meines Fotoalbums. Auf jeden Fall möchte ich noch einmal dorthin. Die Natur ist unbeschreiblich schön - viel Wald, Feld, Wiesen.
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