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Klaus Kordon - Krokodil im Nacken

Beitragvon Jutzerl » 2. August 2007, 16:02

Jutzing schrieb am 23.12.2004 16:16 Uhr:
Sommer 1972, Stasi-Untersuchungsgefängnis Berlin. In Zelle 102 sitzt Manfred Lenz, in einer anderen seine Frau Hannah. Ihre beiden Kinder sind in Heimen untergebracht. Eine missglückte Republikflucht hat die Familie auseinandergerissen. Viele Monate Einzelhaft, Schikanen, endlose Verhöre durch die Stasi, eine lange Zeit, in der Lenz sein Leben rekapituliert: Da ist die Kneipe der Mutter am Prenzlauer Berg, in der er nach dem Krieg aufwächst. Da ist, nach dem Tod der Mutter, das Heim in dem sechshundert Kinder mit militärischem Drill zu jungen Sozialisten erzogen werden sollen und aus dem Manne Lenz bald rausfliegt. Da ist die Insel in der Spree, das Jugendwohnheim, und nur wenige Meter entfernt die verlockende Grenze nach West-Berlin. Nach dem Mauerbau im August 1961 flüchten seine besten Freunde, doch der 18-jährige Manfred Lenz bleibt in der DDR. Trotz allem. Die Liebe zu Hannah, ihre Kinder und der berufliche Aufstieg, der ihm Auslandsreisen bis ins ferne Asien ermöglicht, bestimmen fortan Lenz' Leben. Er könnte zufrieden sein, vielleicht sogar glücklich. Doch seit dem Prager Frühling 1968 sitzt ihm das "Krokodil" im Nacken - und lässt sich nicht abschütteln...

Authentisch und ohne Verklärung erzählt Klaus Kordon die Lebensgeschichte von Manfred Lenz, die seiner eigenen nicht unähnlich ist. Ein Stück deutsch-deutsche Zeitgeschichte, das auch davon handelt, was aus der großen Hoffnung der Menschen in der sozilistischen Republik geworden ist.
Jutzerl
 

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