Da ist er nun, mein Reisebericht, den ich eigentlich gar nicht geschrieben hätte, wenn der Gatte nicht gefragt hätte, weil es im Vergleich zu anderen Reisen, von denen hier geschrieben wird, recht unspektakulär war, wie ich finde.
Bilder kann ich leider nicht einstellen, weil ich immer noch nicht kapiert habe, wie das funktioniert.
Aber trotzdem – los geht`s:
Nach 2010 und 2012 war dies nun der dritte (und diesmal auch der längste) Urlaub, den ich im Ostseebad Binz auf Rügen verbracht habe. http://www.binz.de/ueber-binz.html
Ich liebe Rügen und Binz besonders, es hat alles, was ich für einen erholsamen Urlaub brauche: das Meer, Einkaufsmöglichkeiten, aber auch die Möglichkeit, sich mal zurückzuziehen in die Natur oder lange Spaziergänge am Strand zu unternehmen.
Binz bietet eine tolle Strandpromenade und schöne Bäderarchitektur mit weißen Strandvillen, ist aber auch recht trubelig, also wer Ruhe und Abgeschiedenheit sucht, ist hier falsch.
Als wir letztes Mal im September da waren, fand dort gerade das Duckstein Festival statt, diese Jahr wurde an einem Wochenende ein Beach-Polo Turnier veranstaltet – Pferde am Strand, das hat schon was und war besonders für Madita spannend! Also – es ist immer etwas los ins Binz.
Es fängt schon auf der Seebrücke an, von der aus Ausflugsschiffe an- und ablegen, unter anderen zum Seebad Sellin, nach Sassnitz oder zu einer Rundtour zu den berühmten Kreidefelsen, vorbei an Prora, wo die Nationalsozialisten eines der größten Seebäder der Welt bauen wollten. Übrig geblieben sind davon riesige graue Klötze, in deren einem Teil Museen untergebracht sind und in einem anderen Teil eine Jugendherberge.
Außerdem fährt auf Rügen eine Dampflok betriebene Eisenbahn, der „Rasende Roland“, mit dem man in Binz und auch an vielen anderen Orten der Insel ein- und aussteigen kann.
Wir sind allerdings immer noch nicht damit gefahren, haben ihn aber immerhin unterwegs gesehen.
Ein weiterer Pluspunkt für Binz ist für mich der IC Bahnhof vor Ort, da ich die letzten Male ohne Auto unterwegs war und so dennoch mobil war. Nicht zuletzt habe ich Verwandtschaft in Stralsund, das bequem per Zug von Binz zu erreichen ist.
Wir sind auch dieses Mal mit dem IC angereist, eingestiegen in Duisburg konnten wir bis Binz durchfahren, zwar dauert die Fahrt über 7 Stunden, aber ich muss nicht umsteigen, es ist also recht stressfrei und dazu für 49,- EUR (1. Klasse, eine Fahrt) auch bezahlbar. Zurück sind wir mit meinen Eltern im Auto gefahren, die etwa zur gleichen Zeit in Stralsund waren.
Die Hinfahrt zog sich allerdings ziemlich, Madita fragte schon nach einer halben Stunde, wann wir denn endlich da seien. Außerdem wurde unterwegs schon schnell klar, dass sich die Schlechtwetter-Prognosen bewahrheiten würden.
Als wir ankamen, empfingen uns aber noch Sonnenschein und milde Temperaturen.
Gewohnt haben wir zum zweiten Mal in einer der Strandvillen, der Villa Frigga, direkt an der Promenade, hier hatten wir ein 1-Zimmer-Appartement:
http://www.urlaub-in-binz-auf-ruegen.de ... pchen.html
Nach Auspacken und Einkaufen der ersten Vorräte sind wir natürlich direkt an den Strand gegangen und waren abends noch essen im „Alten Fritz“ - wo auch sonst. Hier geht Madita auch besonders gern hin, für sie ist das nur „da, wo wir mit Fini und M. waren“.
Am nächsten Tag hatten wir ebenfalls noch Glück mit dem Wetter und sind direkt wieder an den Strand gegangen, erst saß ich schön im Strandkorb und Madita hat im Sand gebuddelt, später sind wir – wie jeden Tag – herrlich am Wasser spazieren gegangen.
Ein dicker Eisbecher (auch nicht der einzige in diesem Urlaub) durfte nicht fehlen. Gegen Mittag begann es dann schon zu regnen und wir haben dann mit dem „Jagdschlossexpress“ (http://www.Jagdschlossexpress.de) eine Rundfahrt durch Binz bis zum Jagdschloss Granitz gemacht. Eine typische Touri-Aktion, aber Madita wollte schon immer mal damit fahren und ich fand es auch ganz entspannend.
Die Granitz ist ein Waldgebiet mit Wander- und Radwegen. Früher war sie ein Jagdrevier, daran erinnert das Jagdschloss, auch hier ist heute ein Museum, aber da ich Museen langweilig finde, war ich nicht drin und kann nichts dazu sagen.
Ebenfalls kann man, wenn man zu faul zum Gehen ist oder es, wie in unserem Fall, in Strömen gießt mit dem Prora Express nach Prora fahren und die dortigen Museen besuchen. Natürlich war ich auch hier nicht im Museum, sondern wir haben eine Rundfahrt gemacht und sind gar nicht erst ausgestiegen.
Ein weiteres Highlight in Binz ist der „Schmachter See“ im Westen des Ostseebades, keinen km vom Strand entfernt. Obwohl er also nicht weit ab ist, herrscht dort eine ganz andere Atmosphäre von Ruhe und Erholung. Auch hier kann man schöne Spaziergänge machen, wir waren allerdings eher auf dem angrenzenden Wasserspielplatz.
Ein Ausflug nach Stralsund durfte natürlich auch nicht fehlen, dort waren inzwischen auch meine Eltern angekommen. Nach einem ausgedehnten Spaziergang am Hafen und Stadtbummel haben wir uns dort mit meiner Cousine und Familie getroffen. Leider war der Tag wie auch der ganze Urlaub überschattet durch die schwere Krankheit meines Onkels, der in Stralsund lebte und leider mittlerweile auch verstorben ist.
Trotzdem haben wir das Beste draus gemacht.
Einmal haben wir mit meinen Eltern einen Ausflug nach Kleinzicker gemacht, eine kleine Halbinsel im Südosten Rügens mit beeindruckender Natur! Es kam mir im Vergleich zu Binz wie das Ende der Welt vor, allerdings im positiven Sinne, so ruhig und friedlich.
Hier haben wir gegessen und wollen dort nächstes Jahr einmal eine Woche Familienurlaub machen: http://www.kleinzicker.de/ - einfach traumhaft!
Leider war das Wetter die ganze Zeit über ziemlich schlecht, unter 10° und Regen, erst die letzten beiden Tage konnten wir noch einmal richtig an den Strand und Madita auch mal mit anderen Kindern spielen.
Alles in allem war es wieder ein wunderschöner und sehr erholsamer Urlaub, wenn auch etwas getrübt, auch durch das schlechte Wetter, das meine eh schon trübe Grundstimmung noch verschlechtert hatte – ich denke, nächstes Mal werde ich lieber mit Freunden zusammenfahren, die vielleicht auch Kinder haben oder so, dann fühle ich mich vielleicht nicht mehr ganz so einsam zwischen all den Familien und Paaren.
Allerdings können wir ja nun nur noch in den Ferien fahren, so dass Binz wohl erstmal nicht in Frage kommt.
Auf jeden Fall ist Rügen aber immer eine Reise wert!
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