Anmelden    Registrieren
  • Autor
    Nachricht

Mineko Iwasaki - Die wahre Geschichte der Geisha

Beitragvon Teti » 3. August 2007, 23:22

Teti schrieb am 18.02.2005 08:56 Uhr:
Mineko Iwasaki ist erst drei jahre alt, als sie von Oima, der Eigentümerin eines der berühmtesten Geishahäuser der alten Kaiserstadt Kioto, zur Nachfolgerin bestimmt wird. Zunächst wehren sich ihre Eltern gegen das Ansinnen der mächtigsten Geisha der Stadt. Doch bereits zwei Jahre später geben sie ihren Widerstand auf, wohl wissend, daß sie ihrer Tochter niemals eine so hoffnungsvolle Zukunft bieten können, wie Mineko sie als Geisha habenwird. Mit fünf Jahren nimmt das Mädchen für immer von seiner Familie Abschied, um in der dreihundert Jahre alten Tradition der geishakunst unterwiesen zu werden. Es ist eine harte, qualvolle Ausbildung. Ihre Lehrerin ist streng, Demütigungen und Züchtigungen sind an der Tagesordnung, und als sie mit zehn Jahren nur knapp einen Selbtmordversuch überlebt, braucht Mineko lange, um wieder an sich zu glauben. Aber sie ist zäh und eisern entschlossen, die berühmteste Geisha des Landes zu werden ...

-------------------------------------------------------------------------------

Mineko Iwasaki wurde 1949 in Kioto als elftes Kind einer Künstlerfamilie geboren. Nach einer fast 15jährigen Ausbildung wird sie mit zwanzig Leiterin und oberste Geisha des Kobu Gion in Kioto. In Japan war sie mehr als 10 Jahre ein Star, zu ihren Kunden gehörten die mächtigsten Wirtschaftsbosse, Politiker, Kaiser und Könige der Welt. Heute lebt Mineko Iwasaki sehr zurückgezogen mit ihrem Mann und ihren zwei Töchtern am Stadtrand von Kioto.

Mit ihrer Autobiographie enthüllt sie nun als erste Geisah in der 300jährigen Geschichte der Karyukais die Geheimnisse ihres Standes. Es ist der ergreifende Bericht einer Frau, die nie eine Kindheit hatte.

--------------------------------------------------------------------------------

Mir hat die Geschichte Minekos unglaublich imponiert - und das nicht nur, wegen der Geheimnisse, die sich um Geishas im allgemeinen ranken. Ich war beim Lesen gleichzeitig - sofern man das überhaupt sein kann - sowohl erschüttert, fasziniert, bass erstaunt und wohl auch etwas neidisch auf das Können, das Ansehen und die Disziplin dieser wirklich außergewöhnlichen Frau, deren Leben von Traditionen bis in den Schlaf hinein beherrscht wurde, die trotz Schminke und Kiloschwerer traditioneller Kimonos eine Leichtigkeit und Natürlichkeit ausstrahlt die einem von den wenigen ausgewählten Fotos förmlich ins Gesicht springt.

Es hat mich berührt zu lesen, wie diese junge Frau mit 21 Jahren einerseits so unglaublich kultiviert jedes Gespräch, jede Teezeremonie zu einem Ereignis macht - von dem man Tage lang spricht - andererseits aber noch nicht mal so etwas Einfaches wie einen Gasherd anzünden kann.

Mineko Iwasaki hat mich tief beeindruckt. Eine Biographie, die ich jedem empfehlen kann, der intensiven Einblick in eine sonst verborgene Welt erhalten möchte.
Teti
 

Re: Mineko Iwasaki - Die wahre Geschichte der Geisha

Beitragvon Gytha » 3. August 2007, 23:23

Fröschlein schrieb am 20.02.2007 15:18 Uhr:
Mich hat dieses Buch ebenso beeindruckt. Wird doch hier mit einer Menge Vorurteilen gegenüber Geishas aufgeräumt.
Was ist das doch für einen uns völlig fremde Kultur...

Den Film "Die Geisha" sehe ich nun mit ganz anderen Augen.
Gruß
Gytha

-------------------
Bild
Die Berühmtheit mancher Zeitgenossen hängt mit der Blödheit der Bewunderer zusammen. (Heiner Geissler, dt. Politiker)
Benutzeravatar
Gytha
Gummibärchen Huhöfer-Steintz
 
Beiträge: 15548
Registriert: 27. Juli 2007, 22:42
Wohnort: OWL
Das Forum ist für mich: Das Wichtigste gleich nach dem Gatten und der Katzenbande

Ich pass immer auf euch auf.

Zurück zu Biografien

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 0 Gäste